Eigentlich dachte ich, dass ich das Jetlag hinter mir habe und in Bangkok angekommen bin - immerhin bin ich schon 2 Tage hier. Aber meine innere Uhr spielt mir gerade einen Streich, es ist hier 2 Uhr morgens durch, und ich liege schlaflos im Bett. In 4 Stunden werde ich wieder geweckt, denn dann geht es zu den schwimmenden Märkten. Mal sehen ob ich bis dahin wenigstens für 2 Stunden oder so die Augen zumachen kann :)
Naja, vielleicht werd ich ja müde, wenn ich erzähle was bisher so passiert ist. Also zunächst einmal muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe, was einem bei einer Reise passieren kann: krank werden. Schon während den Flügen nach Dubei und Bangkok hatte ich das Gefühl, Fieber zu haben, und irgendwie hab ich mich manchmal echt mies gefühlt, was sich sogar in Schwindelgefühl steigerte. Ich hab mich innerlich schon auf eine Grippe eingestellt und sah mich schon in Bangkok nach einem Arzt suchen. Glücklicher Weise hat sich das aber nach meiner Landung in Bangkok langsam aber sicher wieder gelegt, und irgendwie denke ich dass es eher eine stressbedingte Reaktion meines Körpers war.
In Bangkok angekommen hab ich durch Zufall Anucha, einen 29jährigen Thai und dessen Ex-Ehemann Oliver sowie den Hamburger Lutz kennengelernt, mit denen ich meinen ersten beiden Tage in Bangkok verbracht habe. Mit ihnen hab diverse Bars besucht, festgestellt dass In Bangkok Diskos schon um 2 Uhr schließen, Tuktuks nicht nur bequeme sondern auch sehr günstige Fortbewegungsmittel sind und es nichts schöneres gibt wie sich in einem Massagesalon durchkneten zu lassen, und das für weniger als 10 €. Außerdem ist das Essen hier köstlich, und so verdammt günstig.
Beim Thema Essen fällt mir ein, dass dort wo ich wohne, abends die Leute Stände aufbauen und dort alles mögliche an Essen und Ramsch verkaufen wollen. Alles wirkt total chaotisch und imporvisiert, wie überhaupt alles in Bangkok.
Der Straßenverkehr hier ist ein Abenteuerspielplatz. Da wird haarscharf in die Spur des Vordermannes gefahren, da nutzen Motorradfahrer jede Lücke um sich durch den Verkehr zu schlängeln, und auch als Autofahrer wird jede sich bietende Lücke genutzt um schnell mal die Spur zu wechseln und somit schneller weiterzukommen. Als Mitfahrer eines Taxis oder Tuktuks möchte man ständig bremsen und verschließt die Augen, einen unvermeidbaren Unfall vorausahnend. Aber passieren tut gar nichts. Ganz selten sehe ich mal ein Auto mit einer Schramme (und wer weiss, wo die auch herkommt), dafür so viele neue und glänzende Autos. Vielleicht können die Leute hier auch Autofahren, und verstehen es sich in diesem Verkehrsdschungel problemlos durchzukämpfen.
Bangkok ist laut, egal durch welche Straße oder Gasse du gehst, die siehst immer Menschen. Es riecht überall nach Essen, in manchen Gassen nach Müll und die Häuserfronten sind alle paar Meter ganz anders und dreckig, außerdem wirkt es, als hätte man irgendwie in jede freie Ecke noch einen Anbau hinzugefügt. Selbst als ich diese Nacht mit einem Tuktuk durch die Straßen gefahren bin, waren so viele Menschen unterwegs wie anders wo auf der Welt am Tage. Bangkok hat offiziell 9 Millionen Einwohner, aber Anucha sagte inoffiziell sind es 14 Millionen. Die Stadt der Engel, wie Bangkok genannt wird, ist ein riesiger sich ausbreitender Moloch und ich weiß nicht, ob ich von der Stadt begeistert bin oder doch eher abgeschreckt.
Ich könnte jetzt noch über meinen Besuch im Königspalast schreiben, den ich fast verschlafen habe, sowie die ersten Fotos online stellen, aber es wird jetzt 3 Uhr, und ich versuche mal zu schlafen, um zumindest ein wenig fit zu sein für die lange Tour morgen früh. Es kann gut sein, dass ich morgen Abend wieder mit Anucha und seinen Freunden ausgehe, was dann garantiert bis früh morgens an meinem Abflugtag dauern wird. Hm, also wenn mir zur Zeit eines hier fehlt dann ist es Schlaf. Aber ich will mal nicht jammern, schlafen werde ich schon noch genug und morgen Abend fliege ich 8 Stunden nach Christchurch, da kann ich die Zeit auch schlafend verbringen.